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Kolumne: Facebook-Nutzer als Ratten und Mäuse

Man stelle sich vor, dass man in einem Versuchslabor ist. Nein, nicht als Besucher, sondern als Versuchsobjekt. Es wird mit einem experimentiert. In der Pharma-Industrie gern hergenommen, um die Wirkung von Medikamenten zu erproben. Und in der Internet-Wirtschaft? Da wird eben die Wirkung noch Nachrichten überprüft. So geschehen bei Facebook, unser liebstes Netzwerk.

Da gibt es doch tatsächlich eine Studie, die sich mit dem Nutzerverhalten von Facebook-Nutzern beschäftigt hat. Und zwar im Hinblick auf die Reaktionen der Benutzer auf gute, respektive schlechte Nachrichten. 689000 Benutzer wurden dazu hergenommen. Und das Beste an der Sache war: Die Benutzer wussten nicht mal etwas von ihrem Glück. Die Studie selbst stammt aus dem Jahr 2012.

Sicher, man kann Rückschlüsse zu Reaktionen auf irgendwelchen “Input” ziehen. So kann man sicherlich auch feststellen, ob so die Kontakte der Benutzer beeinflusst werden. Und wie verhält sich dann die Nutzer-Gemeinde, wenn solche Nachrichten verteilt werden? Können so politische Strömungen prognostiziert werden? Und all das. Das ist sicherlich interessant und all das.

Aber muss man dazu Facebook-Nutzer hinters Licht führen? Muss man sie wie Ratten und Mäuse behandeln? Kann man da nicht um das Einverständnis bitten? Ach ja, ich vergaß: Facebook ist das weltweit größte soziale Netzwerk, die können sich alles erlauben.

Aber welchen Einfluss haben dann solche Studien? Wie der Caschy schon anmerkt: Wenn eine Seite an die Nutzer ausgeliefert wird, die einen Haufen positiver Haltungen zu Angela Merkel absondert, ist es noch lange nicht gesagt, dass der Nutzer sie dann auch auch noch gut findet. Ich denke, der Nutzen dürfte relativ gering sein.

Was aber schwer wiegen dürfte: Als durchführendes Unternehmen der Studie dürfte Facebook einen gewissen Betrag bekommen haben. Damit wird die Frage aufgeworfen, ob Facebook mit dieser Aktion Nutzerdaten verkauft hat. Tja, ich bin mir nicht richtig im Klaren darüber. Auf jeden Fall ist die Möglichkeit gegeben.

Diese ominöse Studie stammt von 2012, ja. Aber derzeit erfährt diese Studie ein riesiges mediales Aufsehen. Haben wir nun eine unflätige “Aufschrei”-Debatte, die dann sehr schnell zum Rohrkrepierer wird? Ich denke, Facebook ist immer etwas skeptisch zu sehen. Wenn man das intus hat, kommt man auch mit solchen Nachrichten recht gut klar. Oder was meint ihr?

Henning Uhle

Henning Uhle (meine Seite) ist als Fachinformatiker der Systemintegration und jahrelanger Helpdesk-Profi prädestiniert für allerlei technische Dinge. Das ist aber nicht alles. Mit 40 Jahren hat er ausreichend Lebenserfahrung, um auch mal über unqualifizierte oder störende Dinge zu philosophieren. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen wird es hier zu einer Meinungsäußerung kommen. Die kann schon mal schimpfend ausfallen. In jedem Fall ist sie anders als viele andere Meinungen.

Ein Gedanke zu „Kolumne: Facebook-Nutzer als Ratten und Mäuse

  • Okay eine Studie aus 2012…
    und welche Studie läuft jetzt??????????????
    Wenn ich schau wieviel Artikel dieser Seite in meinem Feed landen,
    komm ich grad mal auf 50%.
    Bsp von den heutigen 7 Artikeln finde ich nur 3 in Feed wieder.

    Manipuliert wird also noch immer.

    Dabei ist es egal welche App genutzt wird, am Bsp. Klyph das selbe Ergebnis.
    Ergo ist der Feed manipuliert.

    Antwort

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