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Kolumne: Das Drama um WhatsApp, Threema und Telegram

Die Stiftung Warentest testet ja gern mal allerlei Dinge, damit sich Leute nicht übers Ohr gehauen fühlen. Aber es kommt auch immer wieder vor, dass die Organisation schwarze Flecke auf die weiße Weste bekommt und eben aufzeigt, dass sie nicht unfehlbar ist. So geschehen in Bezug auf Ritter Sport.

Wie auch immer, die Tester haben – passend zur aktuellen Tech-Nachrichtenlage – mobile Messenger getestet. Wie zu erwarten war, sind die Tester von Threema überzeugt, und WhatsApp finden sie bäh. Und dieser Test lag außerhalb der eigentlichen Kompetenz der Organisation, denn sie sind ja Tester, die Waren (also Dinge zum Anfassen) testen. Apps gehören nicht mit dazu.

Wenn man das alles so liest, könnte man meinen, dass man Messenger einfach mal nicht benutzen sollte. Aber was wäre, wenn der Test – vielleicht weil es nicht zum Kerngeschäft gehört – einfach mal falsch ist? Denn wie kommt die Stiftung Warentest zum Beispiel auf die Idee, den BlackBerry Messenger als sehr kritisch einzustufen, weil der Datenschutz nicht gewährleistet sei? Der Hersteller selbst gewährt aber in der eigenen Beschreibung den Datenschutz.

Was ich damit sagen will: Mir ist die Datenschutz-Thematik bei WhatsApp durchaus bewusst. Und ich würde jedem raten, am besten den Messenger zu wechseln. Aber woher weiß ich denn, dass die Stiftung Warentest richtig liegt, wenn sie Threema als einzigen der getesteten Messenger als unkritisch einstuft?

Es schießen ja sowieso derzeit die wildesten Spekulationen ins Kraut. Es ist ein wüstes Flügelschlagen zu bemerken, als ob Jäger rastende Zugvögel mit Gewehren erschrecken. Es gibt sogar Leute, die behaupten würden, dass der eigentlich antiquierte “Yahoo Instant Messenger” durchaus mal wieder unter die Lupe genommen werden sollte.

Aber Yahoo-Nutzer (man muss eine Yahoo User ID für den Yahoo Instant Messenger haben) leben ja genauso unsicher. So sollen deren Webcam-Bilder vom britischen Geheimdienst GCHQ abgefangen worden sein. Das berichtet ZDNet.

Profitieren wird davon nicht nur Threema aus der Schweiz. Es gibt noch eine deutsche Messenger-App, die derzeit noch im Beta-Stadium ist. Im beschaulichen Teutschenthal irgendwo im Nirgendwo im Großraum Leipzig-Halle werkeln Tüftler derzeit an “Chiffry”. Der soll dann wohl das Non-plus-Ultra sein. Ich habe in meinem eigenen Blog darüber philosophiert.

Tja, nun steht man da mit heruntergelassener Hose und mit Watte im Ohr und fragt sich: Welchen Messenger soll ich denn nun nehmen? Man weiß ja schließlich nicht, inwiefern die Stiftung Warentest ein verlässliches Urteil gefällt hat. Der Meinung ist auch die Nordhessen-Rundschau. Wie wäre es denn, gar keinen zu verwenden? Wie wäre es denn, wenn wir alle dieses neumodische Zeug namens Brief mal voranbringen?

He, ein Brief kann etwas wirklich cooles sein. Man kann nicht einfach wieder etwas löschen. Man muss sich also von vornherein überlegen, was man schreibt. Und dabei kann man auch die Rechtschreibung und Grammatik trainieren. Denn ein Brief, der ja wohl überlegt sein will, der dann vor Schreibfehlern strotzt, wirkt dann etwas lächerlich. Also können wir dann unterm Strich festhalten: Ein Brief wirkt ehrlicher, authentischer, klüger. Und darum ist der Brief cooler. Das finden übrigens auch die wirklich “blickigen” Kids von heute:

Lassen wir also die ganzen Messenger sein, was sie sind: Unnütze Bits und Bytes. “Back to the roots” könnte dabei helfen, die ganze Messenger-Diskussion gelassener zu sehen. Alles gute dabei!

Henning Uhle

Henning Uhle (meine Seite) ist als Fachinformatiker der Systemintegration und jahrelanger Helpdesk-Profi prädestiniert für allerlei technische Dinge. Das ist aber nicht alles. Mit 40 Jahren hat er ausreichend Lebenserfahrung, um auch mal über unqualifizierte oder störende Dinge zu philosophieren. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen wird es hier zu einer Meinungsäußerung kommen. Die kann schon mal schimpfend ausfallen. In jedem Fall ist sie anders als viele andere Meinungen.

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